Dazu gehören die wechselnden Standorte aller sichtbaren Planeten, Kleinplaneten und Monde im Sonnensystem.


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Mond und Venus als Abendstern, gesehen aus einem Wohnungsfenster, Polen

© Wikipedia: Mateusz Lipowski, 2015



Unter Wandelgestirnen versteht man in der beobachtenden Astronomie jene Gestirne, deren Position sich in kurzen Zeiträumen merklich verändert. Dazu zählen die Planeten (die sogenannten Wandelsterne), der Mond, die Sonne sowie Asteroiden und Kometen. Diese „wandelnden“ Himmelskörper stehen im Gegensatz zu den Fixsternen, die am Sternenhimmel immer dieselbe Position zueinander einnehmen.

Der Ausdruck Wandelgestirn genügt der präzisen Fachsprache der Astronomie in keiner Weise. Trotzdem hat der Begriff bis heute seinen Platz, weil er zahlreiche spezielle Problemstellungen der theoretischen Himmelsmechanik, der astronomischen Phänomenologie, der astronomischen Zeitmessung wie auch der numerischen Modellierung oder der Konstruktion von Planetarien anschaulich illustriert. [1]
Die Einteilung der Planeten des Sonnensystems in untere Planeten und obere Planeten innerhalb der beobachtenden Astronomie bezieht sich auf die unterschiedlichen Beobachtungsbedingungen durch die Größe ihrer Umlaufbahnen relativ zur Erdbahn. Die unteren Planeten umlaufen die Sonne innerhalb der Erdbahn, die oberen außerhalb.

Demgegenüber bezieht sich die planetologische Unterteilung in innere und äußere Planeten auf ihre Position innerhalb bzw. außerhalb des Asteroidengürtels, nach der sie sich in ihrem chemischen Aufbau deutlich unterscheiden.

Die unteren Planeten sind:
  • Merkur
  • Venus
Die oberen Planeten sind:
  • Mars
  • Jupiter
  • Saturn
  • Uranus
  • Neptun
Alle unteren Planeten kommen im Abstand ihrer synodischen Periode in untere bzw. obere Konjunktion: Sie stehen dann von der Erde aus gesehen gewissermaßen „vor“ bzw. „hinter“ der Sonne am Taghimmel. In den Monaten vor- und nachher beschreiben sie am Sternhimmel Schleifen um die Sonne. Sie können von der Sonne nie einen größeren Winkelabstand als etwa 20° (Merkur) bzw. 45° (Venus) erreichen.

Für die oberen Planeten gibt es hingegen nur eine Art von Konjunktion („hinter“ der Sonne), gleich einer oberen. An Stelle einer unteren Konjunktion kommen sie in Opposition: Sie stehen dann am Mitternachtshimmel, gegenüber der Sonne. In den Monaten vor- und nachher beschreiben sie am Sternhimmel von der Erde aus gesehen eine langgezogene Schleife, weil sie von der Erde gleichsam auf der Innenbahn „überholt“ werden. [2]
Die gebräuchlichsten der Konstellationen beziehen sich auf den von der Erde aus sichtbaren Winkel zwischen dem Objekt (Planeten, Monde, Kometen u. Ä.) und der Sonne. Er heißt Elongation und ist die Differenz der ekliptikalen Längen von Sonne und Objekt:
  • Opposition („Gegenüberstehen“) eines Himmelskörpers: Elongation 180°;
  • Konjunktion („Begegnen“): Elongation 0°;
  • Quadratur („Vierung“): Elongation 90°;
  • Halbphase („Trennung in zwei Hälften“): ein Phasenwinkel von 90°;
  • die größte bzw. kleinste Elongation bei den inneren Planeten („Schleife“);
  • Planetenreihe bzw. Aufreihung: entlang der Ekliptik, oder auch mit anderen Gestirnen oder dem Mond bezüglich des Horizonts;
  • Durchgang (Passage, Transit, Verfinsterung, Bedeckung, nahe Begegnungen): diverse Ereignisse, die sich auf kleine Winkeldifferenz zweier Objekte beziehen.
In der Astrologie wird statt „Konstellation“ auch der Begriff „Aspekt“ (= Anblick, Ansicht) für die Stellung der Himmelskörper zueinander verwendet. [3]
Die Himmelsmechanik beschreibt als Teilgebiet der Astronomie die Bewegung astronomischer Objekte aufgrund physikalischer Theorien mit Hilfe mathematischer Modellierung. So ist die Beschreibung der Planetenbewegung durch die Keplerschen Gesetze eine mathematische Modellierung aus sorgfältiger Beobachtung, die in der Folge durch die Newtonsche Mechanik theoretisch begründet wurde.

Die Himmelsmechanik beruht im Wesentlichen auf dem Gravitationsgesetz und einer genauen Definition von Koordinaten- und Zeitsystemen.

Am Anfang der Himmelsmechanik steht die Vorhersage der Bewegung der Planeten, zu denen ursprünglich nicht die Erde, aber auch Sonne und Mond gezählt wurden. Die Ersten, die aus bereits recht genauen Beobachtungen dieser Bewegungen Regelmäßigkeiten ableiteten, waren wahrscheinlich ab dem 3. Jahrtausend v. Z. die Bewohner Mesopotamiens.

Die Himmelsmechanik der Gegenwart ist gekennzeichnet durch neue Möglichkeiten und Problemlösungen. Neue Möglichkeiten ergaben sich einerseits durch die Anwendung von Computern und damit eine ungeheure Steigerung der verfügbaren Rechenleistung. Probleme, die früher jahrelanges Rechnen erfordert hätten, können nun binnen Minuten in großer Genauigkeit gelöst werden. Auch die um Größenordnungen gesteigerte Leistungsfähigkeit moderner Teleskope und die Verfügbarkeit von Instrumenten im Weltraum machen heute völlig neue himmelsmechanische Phänomene sichtbar, zum Beispiel Exoplaneten und ihre Bahnen. Probleme, die früher allenfalls im Ansatz behandelbar waren, wie die Frage nach der Stabilität des Sonnensystems oder die Dynamik der Entwicklung von Planetensystemen, können heute durch entsprechend leistungsstarke Computer simuliert werden. [4]
  [1]  Wikipedia (de): Wandelgestirne
  [2]  Wikipedia (de): Unterer und oberer Planet
  [3]  Wikipedia (de): Konstellation → Konstellationen von „Wandelsternen“ (Planeten, Monde, Kometen u. Ä.)
  [4]  Wikipedia (de): Himmelsmechanik
Wikipedia (en): Classical planet
Wikipedia (en): Inferior and superior planets
 
Wikipedia (en): Celestial mechanics

Daten
Erfasst werden „Wandelsterne“ am Himmel (Planeten und dgl.) nach ihrer scheinbaren Helligkeit.
Anzahl: etwa ... Datensätze.
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Quellen und Material
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Wikipedia (de) – Listen
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Wikipedia (en) – Listen
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