Dazu gehören die altehrwürdigen Sternwarten, hochgelegene Observatorien, ebenso wie moderne und zusammengeschaltete Großflächenteleskope. Und natürlich Weltraumteleskope wie Hubble.


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Teil des Mauna-Kea-Observatoriums: Subaru-Teleskop, Keck-Observatorium und rechts NASA-Infrarot-Teleskop, Hawaii

© Wikipedia: Sasquatch, 2005



Ein Teleskop ist ein Instrument, das elektromagnetische Wellen sammelt und bündelt, beispielsweise um weit entfernte oder sehr lichtschwache Objekte beobachten zu können. Ursprünglich war ein Teleskop ein Fernrohr, das heute zu den optischen Teleskopen gehört; im Laufe der Zeit wurde der Begriff immer weiter verallgemeinert.

Die ersten Teleskope waren Fernrohre mit Linsen. Als erstes Teleskop gilt das Galilei-Fernrohr, 1608 erfunden und ab 1610 von Galileo Galilei weiterentwickelt. Die schärferen Kepler-Fernrohre wurden einige Jahre später konzipiert, lichtstärkere und farbreine Objektive aber erst ab 1770.

Als um 1900 die Linsenfernrohre mit den bis 20 Meter langen Riesenteleskopen an ihre Grenzen stießen, ging die Entwicklung auf die kompakteren Spiegelfernrohre über, die heute 8 bis 10 Meter Durchmesser erreichen. Ihre Prototypen – das Cassegrain- und Newton-Teleskop – entstanden aber schon um 1670. Die modernen Weltraumteleskope beobachten auch im UV und Infrarot, während am Boden die Radioteleskope zu großen und flächendeckenden Antennensystemen ausgebaut werden.

Je nach dem Frequenzspektrum bzw. Wellenlängenbereich der elektromagnetischen Strahlung unterscheidet man:
  • Gammateleskope,
  • Röntgenteleskope,
  • optische Teleskope (Fernrohre und Spiegelteleskope),
  • Infrarotteleskope,
  • Radioteleskope.
Die vier Ausrichtungen (Freiheitsgrade) eines Teleskops sind:
  • Rektaszension (Äquatorsystem),
  • Deklination (Äquatorsystem),
  • Polhöhe (Horizontsystem),
  • Azimut (Horizontsystem).
Besondere Bauarten sind:
  • Turmteleskop,
  • Riesenteleskop,
  • Schiefspiegler,
  • Teleskope für die luftgestützte Astronomie,
  • Teleskope mit flüssigem Spiegel.
[1]
Ein optisches Teleskop ist ein optisches Gerät, mit dem man weit entfernte Gegenstände vergrößert betrachten bzw. mit hoher Auflösung untersuchen kann. Nach ihrem Aufbau unterscheidet man zwischen dem Fernrohr (Linsenteleskop oder Refraktor) und dem Spiegelteleskop (Reflektor).

Optische Teleskope für wissenschaftliche Zwecke sind heute fast ausschließlich Spiegelteleskope. Die gegenwärtig größten haben Hauptspiegel mit 10 m Durchmesser (Keck-Teleskope I und II auf Hawaii) bzw. 8,2 m Durchmesser (Very Large Telescope in Chile, betrieben durch die Europäische Südsternwarte).

Das Hubble-Weltraumteleskop ist ein Beispiel für ein großes optisches Teleskop auf einer Erdumlaufbahn. Da man aber inzwischen gelernt hat, auch auf der Erdoberfläche das Auflösungsvermögen sehr großer Teleskope zu nutzen (Interferometrie und adaptive Optik), sollen bei zukünftigen Projekten für Weltraumteleskope vor allem Spektralbereiche erforscht werden, für die die Erdatmosphäre undurchlässig sind (UV, Infrarotstrahlung, Röntgenstrahlung). Diese gehören dann streng genommen nicht mehr zu den optischen Teleskopen, ähneln diesen aber (bis auf Röntgenteleskope) in vieler Hinsicht. [2]
Radioteleskope sind Instrumente zum Empfangen und Messen der aus dem Weltall bzw. von speziellen Himmelsobjekten kommenden Radiofrequenzstrahlung. Sie sind das wichtigste Hilfsmittel der sogenannten Radioastronomie. Die Antenne hat meist die Form eines Parabolspiegels.

Radioteleskope werden neben der Beobachtung von Himmelskörpern auch benutzt, um Daten von entfernten Raumsonden zu empfangen oder Befehle an diese zu versenden oder um nach außerirdischen Intelligenzen zu suchen (Projekt SETI).

Das derzeit größte Radioteleskop der Welt ist das russische RATAN 600 bei Selentschukskaja. Das zweitgrößte ist das 2016 in Testbetrieb gegangene FAST-Observatorium in der chinesischen Provinz Guizhou. [3]
Sonnenteleskope sind spezielle astronomische Teleskope zur Beobachtung von Erscheinungen in der sogenannten Sonnenatmosphäre (Photosphäre, Chromosphäre, Übergangsschicht, Sonnenkorona).

Bekannte Sonnenteleskope sind das McMath-Pierce Solar Telescope (Arizona), das „Gregor“ auf Teneriffa (2012, das größte für Europa) sowie Sunrise – an einem Heliumballon (Erstfahrt 2009). [4]
Ein Turmteleskop ist ein sehr langbrennweitiges Teleskop, dessen Tubus sich in einem Turm befindet. Turmteleskope werden hauptsächlich zur Untersuchung der Sonne eingesetzt. Statt durch Bewegung des gesamten Teleskops geschieht bei Turmteleskopen die Nachführung auf das Beobachtungsobjekt normalerweise durch einen Zölostaten (Hilfsinstrument).

Bekanntes Beispiel ist der Einsteinturm, ein 1922 erbautes Observatorium auf dem Telegrafenberg in Potsdam (hier sollte die Gültigkeit von Einsteins Relativitätstheorie experimentell bestätigt werden). [5]
Als Riesenteleskope wurden im 18. und 19. Jahrhundert astronomische Fernrohre mit ungewöhnlich großen Dimensionen bezeichnet. Dies konnte sich sowohl auf die Länge (Brennweite) des Teleskops als auch auf die Öffnung (Apertur) seines Objektivs beziehen. Die Großinstrumente des 18. Jahrhunderts waren vor allem Metall-Spiegelteleskope. Das 19. Jahrhundert brachte hingegen lange Fernrohre (Refraktoren) hervor, die das Licht mit großen Linsen bündelten.

Während um 1800 ein Teleskopspiegel von 50 cm Durchmesser bereits als außerordentlich groß galt – ebenso wie um 1850 ein 50-cm-Objektiv bei einem Refraktor – liegt diese Marke heute bei Spiegelgrößen von 6–10 m und wird bis 2025 auf über 30 m steigen. Demgegenüber endete die Größenentwicklung von Linsensystemen in den 1890er-Jahren bei 90–100 cm, weil sich der Glaskörper der Linse ab dieser Größe bereits merklich unter seinem Eigengewicht verformt. Bei Spiegeln sind derartige Probleme wesentlich einfacher kontrollier- und korrigierbar, weil sie – anders als Linsen, die nur am Rand durch ihre Fassung gehalten werden – auf ihrer gesamten Fläche von hinten gestützt werden können.

Das sogenannte Riesenfernrohr der Gewerbeausstellung 1896 in Berlin-Treptow wurde renoviert und ist wieder an der Archenhold-Sternwarte im Einsatz. [6]
Ein Observatorium ist eine Beobachtungsstation für astronomische, meteorologische oder geophysikalische Phänomene. Die bekannteste Art eines Observatoriums ist die Sternwarte zur Beobachtung von Himmelskörpern. Spezielle astronomische Observatorien beobachten kosmische Phänomene verschiedener Wellenlänge: beispielsweise gibt es Weltraumteleskope für die Bereiche von Infrarot-, Ultraviolett- und Röntgenstrahlung sowie im langwelligen Bereich die Radioteleskope. [7]
Eine Sternwarte oder ein astronomisches Observatorium ist ein Ort mit wissenschaftlichen Instrumenten zur Beobachtung des Sternhimmels. Neben einzelnen Himmelskörpern des Sonnensystems und der Milchstraße (Sterne, Sternhaufen, Nebel) sind extragalaktische Himmelsobjekte Ziel der Beobachtung.

Wissenschaftliche Observatorien sind meist auf erhöhten Standorten errichtet und mit einer Kuppel vor Wettereinflüssen geschützt. Bei der Auswahl der Örtlichkeit ist eine möglichst große Zahl klarer Nächte, wenig Störlicht und eine geringe Luftunruhe wesentlich. Letztere ist dort gegeben, wo (insbesondere im Gebirge) laminare Luftströmungen vorherrschen. Bei Sternwarten für den Bildungsbetrieb (Volkssternwarte) oder die Amateurastronomie (Privatsternwarte) sind diese Vorgaben weniger wichtig als die günstige Erreichbarkeit.

Für Beobachtungen im sichtbaren Licht, nahem Infrarot und UV sind heute Spiegelteleskope und Astrografen vorherrschend, während die Bedeutung von Linsenfernrohren (Refraktoren) und Transitinstrumenten (für die Positionsastronomie) abnimmt. Dazu kommen zahlreiche Radioteleskope, die aber kaum zum Begriff „Sternwarte“ gezählt werden.

Das Royal Greenwich Observatory lag ursprünglich auf einem Hügel im Greenwich Park in London, von wo aus man die Themse sehen kann. Das Observatorium, genaugenommen der Mittelpunkt des Teleskops im Observatorium, wurde als Bezug für die Festlegung des Nullmeridians (Meridian von Greenwich) und somit der Längengrade, wie auch die Greenwich Mean Time (mittlere Ortszeit am Greenwich-Meridian), genutzt. Er wird im Innenhof als horizontale Meridianlinie durch einen Messingstreifen markiert. Seit 1999 beleuchtet die Linie ein starker grüner Laser, der nach Norden durch London und Essex in der Nacht leuchtet (1998 wurde die Sternwarte geschlossen).

Das Flamsteed House (1676), der ursprüngliche Teil des Observatoriums, wurde von Sir Christopher Wren (St. Paul's Cathedral) entworfen und errichtet. Es ist nach dem Observatorium in Paris das zweitälteste seiner Art in Europa. [8]
Virtuelles Observatorium ist eine Bezeichnung für eine moderne Infrastruktur, die astronomische Daten verschiedener Observatorien unter einer einheitlichen Oberfläche online zur Verfügung stellt. Damit soll vor allem ein einfacher Vergleich von Beobachtungen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen oder von verschiedenen Orten und Zeitpunkten ermöglicht werden. [9]
  [1]  Wikipedia (de): Teleskop
  [2]  Wikipedia (de): Optisches Teleskop
  [3]  Wikipedia (de): Radioteleskop
  [4]  Wikipedia (de): Sonnenteleskop
  [5]  Wikipedia (de): Turmteleskop
  [6]  Wikipedia (de): Riesenteleskop
  [7]  Wikipedia (de): Observatorium
  [8]  Wikipedia (de): Sternwarte
  [9]  Wikipedia (de): Virtuelles Observatorium
Wikipedia (en): Telescope
Wikipedia (en): Optical telescope
Wikipedia (en): Radio telescope
Wikipedia (en): Solar telescope
 
 
Wikipedia (en): Observatory
Wikipedia (en): Observatory → Astronomical observatories
Wikipedia (en): Virtual observatory

Daten
Erfasst werden Teleskope weltweit mit ...
Anzahl: etwa ... Datensätze.
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Quellen und Material
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Wikipedia (de) – Listen
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Wikipedia (en) – Listen
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