Dazu gehören die bemannten Außenposten der Erde wie die heutige ISS, ebenso die früheren sowjetischen Stationen Saljut und Mir sowie die amerikanische Skylab.


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Internationale Raumstation (ISS) mit dem Weltraumfrachter „ATV-2“, aufgenommen aus dem Space Shuttle „Discovery“

© Wikipedia: NASA, 2011



Raumstationen sind ein moderner Teil der bemannten Raumfahrt. Im Gegensatz zu Raumschiffen dienen sie nicht der Fortbewegung, sondern ermöglichen es Menschen, lange Zeit auf ihnen zu leben. Bislang befanden sich alle Raumstationen in der Erdumlaufbahn. Eine Unterform von Raumstationen sind Raumlabore.

Raumstationen umkreisen die Erde typischerweise in einer niedrigen Umlaufbahn von 300 bis 400 Kilometern Höhe (Low Earth Orbit). Diese niedrigen Umlaufbahnen sind nicht stabil, da die Thermosphäre, eine dünne äußere Schicht der Erdatmosphäre, die Raumstationen ständig abbremst. Ohne regelmäßigen Schub in höhere Umlaufbahnen würden Raumstationen daher nach einigen Monaten oder Jahren wieder in die Erdatmosphäre eintreten. Auch die Gravitation anderer Himmelskörper stört die Umlaufbahn einer Raumstation. Bei der ISS erfolgen die sogenannten „Reboost-Manöver“ meist über die Triebwerke angekoppelter Raumschiffe. Die Chinesische Raumstation nutzt hierfür einen treibstoffsparenden Hall-Effekt-Antrieb (Ionentriebwerk), der aufgrund seiner geringen Schubkraft die Station bei den Bahnkorrekturmanövern auch mechanisch weniger beansprucht.

Die erste Raumstation war 1971 die sowjetische Saljut 1. Eine der bedeutendsten Raumstationen war die sowjetische Station Mir, die fast 15 Jahre lang schrittweise ausgebaut und genutzt wurde. Mit der ISS ist heute eine Raumstation in internationaler Kooperation permanent bemannt.

Bisher wurden vierzehn Raumstationen in die Erdumlaufbahn gebracht, davon wurden zwölf bemannt. Aktuell (Stand 2023) sind zwei in Betrieb im Orbit. [1]
Die Mir war eine von der Sowjetunion erbaute bemannte Raumstation, die von 1986 bis zu ihrem kontrollierten Absturz 2001 die Erde umkreiste. Nachdem die Mir in den ersten Jahren nur von der Sowjetunion und den mit ihr verbundenen Ostblockstaaten genutzt wurde, gab es, wie schon bei der Raumstation Saljut 7 zuvor, auch Kooperationen mit anderen Staaten.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion betrieb die russische Raumfahrtagentur Roskosmos die Raumstation weiter und setzte die erfolgreiche internationale Kooperation, auch mit westlichen Staaten und deren Raumfahrtagenturen, fort. Die Zusammenarbeit mit der NASA gipfelte in dem Shuttle-Mir-Programm, bei dem auch russische Kosmonauten mit einem Shuttle zur Mir flogen.

Die Raumstation Mir war zu ihrer Zeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit und gilt – mit dem Sputnik-Satelliten 1957 und Juri Gagarins Erstflug 1961 – als einer der größten Erfolge der sowjetischen und russischen Raumfahrt. Sie war die erste auf einen dauerhaften und wissenschaftlichen Betrieb ausgelegte Raumstation. [2]
Die Internationale Raumstation (International Space Station, kurz ISS) ist die bislang größte und langlebigste Raumstation der Menschheit. Zunächst als militärische Station von den USA geplant, wird sie seit Beginn ihres Aufbaus 1998 in internationaler Kooperation von 16 Staaten bzw. 5 Raumfahrtagenturen betrieben und weiterentwickelt. Sie ist der größte Satellit im Erdorbit und das größte menschengemachte Objekt im All.

Die ISS kreist in rund 400 km Höhe in östlicher Richtung binnen etwa 1,5 Stunden einmal um die Erde. Sie hat eine maximale Ausdehnung von etwa 109 m. Ihre Masse beträgt rund 450 t. Seit 2000 ist die ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt.

Die ISS ist ein gemeinsames Projekt der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, der europäischen Raumfahrtagentur ESA sowie der Raumfahrtagenturen Kanadas CSA und Japans JAXA. In Europa sind die Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Schweden, die Schweiz, Spanien und das Vereinigte Königreich beteiligt.

Brasilien hat mit den USA ein separates Abkommen über die Nutzung der ISS. Die Volksrepublik China sprach ihren Wunsch einer Beteiligung an der ISS aus, scheiterte aber am Veto der USA und betrieb seitdem zwei eigene Raumstationen, eine dritte befindet sich im Aufbau.

Wie die russische Raumstation Mir ist die ISS modular aufgebaut. Einzelne Baugruppen wurden von Trägerraketen und Raumfähren in die Umlaufbahn gebracht und dort zusammengesetzt. Es waren rund 40 Aufbauflüge nötig. Insgesamt 37 Shuttleflüge wurden bis zur Ausmusterung der Raumfähren 2011 durchgeführt. Der Rest wurde von unbemannten russischen Proton- und Sojus-Trägerraketen durchgeführt. Die gesamte Station befindet sich seit den 2000er Jahren im Routinebetrieb, Erweiterungsbauten sind aber mindestens noch bis Mitte der 2020er Jahre geplant.

Ursprünglich war ein Betrieb der ISS bis längstens 2020 geplant. 2014 gab die NASA jedoch nach Absprache mit den internationalen Partnern bekannt, dass die Station bis mindestens 2024 weiterbetrieben werden solle. Technisch wäre ein Betrieb der ISS bis 2028–2030 denkbar. Daher gibt es gemeinsame Bestrebungen aller beteiligten Länder, den Betrieb bis dahin zu verlängern. [3]
  [1]  Wikipedia (de): Raumstation
  [2]  Wikipedia (de): Mir (Raumstation)
  [3]  Wikipedia (de): Internationale Raumstation
Wikipedia (en): Space station
Wikipedia (en): Mir
Wikipedia (en): International Space Station

Daten
Erfasst werden alle vergangenen und aktuellen Raumstationen im Erdorbit.
Anzahl: etwa ... Datensätze.
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Quellen und Material
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Wikipedia (de) – Listen
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Wikipedia (en) – Listen
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