Dazu gehören Weltraumteleskope wie Hubble und SOHO, die als Erdsatelliten oder als Sonnenorbiter an Lagrange-Punkten der Erdbahn stationiert sind.


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Hubble-Weltraumteleskop, aufgenommen vom Space Shuttle „Discovery“ nach Abschluss der zweiten Wartungsmission

© Wikipedia: NASA, 1997



Ein Weltraumteleskop ist ein Teleskop, das sich außerhalb der störenden Erdatmosphäre im Weltraum befindet. Vorteile des Weltraums für Teleskope sind fehlende Luftunruhe und Zugang zu von der Atmosphäre verschluckten Bereichen elektromagnetischer Strahlung wie Gammastrahlung, Röntgenstrahlung und Infrarotstrahlung. Zudem ermöglicht der Weltraum sehr lange Basislinien zum Beispiel in der Radiointerferometrie oder für die Suche nach Gravitationswellen.

Meist befinden sich Weltraumteleskope in einer Umlaufbahn um die Erde, neue Teleskope werden jedoch zunehmend an den Lagrange-Punkten der Erdbahn oder im Sonnenorbit positioniert. So befindet sich etwa das Sonnenobservatorium SOHO am inneren Lagrange-Punkt L1, von dem aus die Sonne ununterbrochen beobachtet werden kann. Die Sonde zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung WMAP kreiste um den äußeren Lagrange-Punkt L2. Dort ist gleichzeitige Abschirmung störender Strahlung von Erde und Sonne einfacher. Das Spitzer-Weltraumteleskop wurde in einer Umlaufbahn um die Sonne eingesetzt.

Die ersten erfolgreichen Weltraumteleskope wurde 1968 von der NASA ausgesetzt (OAO-2, RAE-A), das bislang jüngste (James Webb) 2021 gemeinsam von NASA, ESA und CSA. [1]
Das Hubble-Weltraumteleskop (Hubble Space Telescope, kurz HST) ist ein Weltraumteleskop, das von der NASA und der ESA gemeinsam entwickelt wurde und das nach dem Astronomen Edwin Hubble benannt ist. Es arbeitet im Bereich des elektromagnetischen Spektrums vom Infrarotbereich über das sichtbare Licht bis in den Ultraviolettbereich. Der Spiegeldurchmesser beträgt 2,4 Meter.

Das HST wurde 1990 mit der Space-Shuttle-Mission STS-31 gestartet und am nächsten Tag aus dem Frachtraum der Discovery ausgesetzt. Es war das erste von vier Weltraumteleskopen der NASA im Rahmen des „Great Observatory Programms“. Die anderen drei Weltraumteleskope sind Compton Gamma Ray Observatory, Chandra X-Ray Observatory und Spitzer-Weltraumteleskop.

Das Hubble-Weltraumteleskop wurde primär dazu geschaffen, die Einschränkungen durch die Erdatmosphäre zu umgehen. Das Weltraumteleskop sollte eine bis dahin nicht erreichte Auflösung erreichen. Die Missionsziele sind daher äußerst breit gefächert und umfassen praktisch alle wesentlichen Objekte und Phänomene des Universums:
  • Planeten im Sonnensystem und darüber hinaus (Exoplaneten),
  • Sterne,
  • Nebel aller Art,
  • Schwarze Löcher und deren Umgebung,
  • Galaxien in fast beliebiger Distanz und Alter,
  • Dunkle Materie und Dunkle Energie,
  • Alter des Universums.
Hubble hat bis 2022 mehr als 1,5 Millionen Aufnahmen zur Erde gefunkt. Im gleichen Zeitraum haben Wissenschaftler in mehr als 19.000 begutachteten Fachartikeln über die von Hubble gemachten Entdeckungen berichtet. Laut Aussagen der Hubble-Forschungsleiterin Jennifer J. Wiseman 2023 befindet sich das Teleskop „auf dem Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Fähigkeiten und Erträge“. Jährlich erscheinen demnach rund 1.000 wissenschaftliche Artikel auf der Basis von Daten, die durch das HST gewonnen wurden – und die Anzahl beantragter Hubble-Forschungsprojekte übersteigt die Kapazität um das Fünffache. [2]
Das James-Webb-Weltraumteleskop (James Webb Space Telescope, abgekürzt JWST oder Webb) ist ein Weltraumteleskop für die Infrarotastronomie.

Es wurde ab 1996 als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA (USA), ESA (Europa) und CSA (Kanada) entwickelt und kann als wissenschaftlicher Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops und des Spitzer-Weltraumteleskops betrachtet werden. Das JWST startete 2021 und erreichte Anfang 2022 eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 (von Erde und Sonne). Die ersten Bilder des JWST wurden der Öffentlichkeit Mitte 2022 präsentiert.

Das JWST hat vier wissenschaftliche Hauptaufgaben:
  • Die Suche nach den ersten leuchtenden Objekten und Galaxien, die nach dem Urknall und dem darauf folgenden dunklen Zeitalter vor 13,5 Milliarden Jahren entstanden sind.
  • Verbesserung des Verständnisses der Strukturbildungsprozesse im Universum.
  • Die Untersuchung der Entstehung – und Weiterentwicklung – von Galaxien, Schwarzen Löchern, Sternen und Planetensystemen, insbesondere die Erforschung von protoplanetaren Scheiben.
  • Untersuchung von Exoplaneten, ihrer Atmosphäre und etwaiger Eignung für Leben.
Das JWST reagiert teilweise einhundert Mal so empfindlich auf elektromagnetische Wellen wie das Hubble-Teleskop. Die technische Präzision ermöglicht es dem JWST, neue Blicke ins Sonnensystem zu werfen, ins Innere von Sternentstehungsgebieten zu schauen und die chemische Zusammensetzung der Atmosphären von Exoplaneten detaillierter zu analysieren.

Die Primärmission war für fünf Jahre mit einer Verlängerung auf mindestens zehn Jahre geplant. Da die Flugbahn beim Start weit genauer als erforderlich getroffen wurde und alle Brennphasen zum optimalen Zeitpunkt und mit dem bestmöglichen Ergebnis erfolgten, bleibt mehr Treibstoff übrig. Daher kann der Betrieb weit länger als zehn Jahre aufrechterhalten werden. [3]
  [1]  Wikipedia (de): Weltraumteleskop
  [2]  Wikipedia (de): Hubble-Weltraumteleskop
  [3]  Wikipedia (de): James-Webb-Weltraumteleskop
Wikipedia (en): Space telescope
Wikipedia (en): Hubble Space Telescope
Wikipedia (en): James Webb Space Telescope

Daten
Erfasst werden alle bislang ausgesetzten Weltraumteleskope.
Anzahl: etwa ... Datensätze.
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Quellen und Material
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Wikipedia (de) – Listen
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Wikipedia (en) – Listen
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